12 von 12 im Dezember 2019
Das war eine sehr kurze Nacht heute – der Ausgehabend mit meinen Lieblingsfreundinnen ist etwas außer Kontrolle geraten und möglicherweise haben wir uns bis 2 Uhr im Karaoke-Studio verausgabt. Trotzdem muss ich natürlich um 7:30 Uhr aufstehen – und finde Titus bereits in voller Aktion beim Belegen einer Pizza vor, die er heute in den Kindergarten mitnehmen will.
Danach muss natürlich Päckchen Nr. 12 ausgepackt werden.
Ich bin heute ganz froh über den kleinen Spaziergang zum Kindergarten, immerhin weckt der Aufstieg über die Fußgängerbrücke die Lebensgeister. Nach vier Tagen Dauerregen scheint heute tatsächlich endlich wieder einmal die Sonne!
Zuhause sitzt Norman bereits am Laptop, er macht vormittags Homeoffice. Da unser Arbeits-/Gästezimmer belegt ist, setze ich mich eben an den einzigen verfügbaren PC im Wohnzimmer. Gar nicht mal so ungemütlich.
Um halb elf machen wir uns alle – Norman, Besucherin Regina, Perle und ich – auf den Weg in den Kindergarten zur „Christmas Party“. Natürlich werden wir von einem hochgradig aufgeregten Titus empfangen. Die Kinder haben nicht nur fleißig dekoriert, sondern auch mehrere Tänze zu Weihnachtsliedern einstudiert.
Danach kommt Santa Claus, der jedem Kind ein Päckchen überreicht, das vorab von den Eltern „gewichtelt“ wurde. Natürlich wird sofort erkannt, dass es sich gar nicht um den echten Weihnachtsmann, sondern um den Papa eines Klassenkameraden handelt. Die Erklärung, dass Santa Claus aktuell schwer beschäftigt ist und deshalb Assistenten beschäftigt, finden aber alle plausibel.
Anschließend stürzen sich alle auf das Büffet, das die Eltern beigesteuert haben. Es gibt dank der verschiedensten Herkunftsländer auch die unterschiedlichsten Speisen: Sushi, Glasnudeln, Pizza, frittierter Seetang, und natürlich viel Süßes. Besonders toll sind die selbstgemachten (!) Weihnachtscupcakes einer japanischen Mutter.
Um 12 Uhr ist die Party beendet – und Titus möchte unbedingt mit nach Hause kommen. Nun gut, er verschwindet dort eh sofort im neuesten Lieblingsort. Endlich habe ich eine sinnvolle Verwendung für die Strandmuschel gefunden: Höhle!
Regina und ich packen schnell Badesachen zusammen und sitzen kurz darauf mit Titus im Taxi nach Sentosa – denn die Sonne scheint immer noch! Vor dem Strandbesuch machen wir aber einen Abstecher zum Fort Siloso, der ehemaligen britischen Festung.
Wie immer in Singapur ist alles dort picobello und brandneu; der Weg zum Fort führt über einen „Skywalk“, von dem die Aussicht wirklich sagenhaft ist.
Das Fort selbst ist restauriert und im Inneren der einzelnen Gebäude sind Ausstellungen über die Rolle Singapurs im Zweiten Weltkrieg, aber auch nachgebildete Szenen aus den Tagen vor der Kapitulation mit lebensgroßen Figuren nachgebildet.
Titus erschrickt vor den lauten Original-Tonbandaufnahmen mit Fliegeralarm und Befehlen und verwehrt sich danach jeglichen weiteren Besichtigungen. Ich muss wohl doch noch an einer Führung dort teilnehmen.
Es ist irre heiß, und wir sind wirklich froh, als wir endlich im Beach Club am Siloso-Strand ankommen. Meine Freundin Ines gesellt sich mit ihren beiden Buben zu uns, und wir drei Damen verbringen wir den restlichen Nachmittag bei Kaltgetränken im Schatten, während die drei Kinder stundenlang im Pool und Sand spielen, von den Kellner mit Süßigkeiten versorgt werden und selbst abends um 19 Uhr noch nicht nach Hause wollen.
Andere Tagesberichte in zwölf Bildern findet Ihr bei Draußen nur Kännchen!
Und was wir genau vor einem bzw. zwei Jahren erlebt haben, kannst Du hier nachlesen: 12 von 12 im Dezember 2018 und 12 von 12 im Dezember 2017.