Korea-Rundreise: Busan, Tag 2

Korea-Rundreise: Busan, Tag 2

Am Sonntag morgen wachen wir auch wieder erst um kurz nach halb neun auf. Da Titus aber unbedingt gerne das Fruehstuecksbuffet im Hotel inspizieren moechte, da um halb zehn schliesst, zieht er sich in einer solchen Windeseile an, dass ich kaum hinterherkomme.
Nach einem ausgiebigen Blick auf besagtes Buffet ziehen wir aber unverrichteter Dinge wieder ab. Weder die halbrohen Sardinen noch die Bruehe mit dicken Fleischbrocken darin oder das labbrige Seegras locken uns, und so holen wir lieber schnell eine Kleinigkeit aus dem Mini-Supermarkt gegenueber und machen uns direkt auf den Weg zur U-Bahn-Station.

In einem mit Wanderern vollgestopften Waggon fahren wir 16 Stationen weit bis nach Haeundae. Nach einem kurzen Fussmarsch treffen wir an einem der bekanntesten Straende Busans ein. Doch zuerst muss ein richtiges Fruehstueck in einem der vielen Cafes her, und wir lassen uns ausgiebig Zeit dabei.

Das Wetter ist herrlich, allerdings weht ein heftiger Wind, der uns die Sandkoerner ins Gesicht weht und das Meer aufpeitscht. Trotzdem sind heute, am Sonntag, natuerlich jede Menge Strandbesucher unterwegs.

Wir marschieren entlang der Kueste nordwaerts, und Norman macht einen ganz wunderbaren Wanderweg aus, der uns ohne allzu viel Gesellschaft durch ein huebsches Waeldchen fuehrt, von wo aus wir immer wieder einen Blick auf das Meer erhaschen.

Titus sieht zum ersten Mal bewusst Hagebutten, die kannte er noch gar nicht, ist aber auch nur maessig daran interessiert. Stattdessen palavert er stundenlang ununterbrochen ueber Pferde.

Immerhin marschiert er derart abgelenkt wieder einmal tapfer treppauf und treppab, bis wir nach gut einer Stunde in der naechsten Bucht eine Mittagspause einlegen. Hier reiht sich ein schickes Cafe an das naechste, und wir speisen ausgiebig und gemuetlich in einem davon.

Die Wanderung fuehrt uns von dort aus ueber den Kuestenwanderweg weiter suedwaerts, der so manchen tollen Aussichtspunkt bietet. Der Wind blaest heftig, doch die Sonne haelt tapfer dagegen.

Nach insgesamt gut 5 Kilometern Strecke (die problemlos auch in Flipflops gemeistert werden konnten) erreichen wir am fruehen Nachmittag Songdo Beach, einen weiteren sehr populaeren Stadtstrand Busans.

Wir setzen uns an den Strand und schauen eine ganze Weile den Heerscharen von Surfern zu, die ihr Glueck in den Wellen versuchen. Titus buddelt im Sand, wir lassen uns die Sonne auf den Ruecken scheinen und den Kopf vom Wind durchpusten.

Weil wir hier viel laenger sitzen als gedacht, verwerfen wir den urspruenglichen Plan, noch ins Busan Museum of Art zu gehen, und fahren stattdessen mit dem Vorstadtzug in die Innenstadt zurueck. Bis wir unser Hotel erreichen, ist es schon fast 18 Uhr, und es bleibt gerade noch Zeit fuer eine ausgiebige Dusche, bei der wir uns die Sandkoerner aus Ohren und Haaren pulen.

Zum Abendessen spazieren wir ein paar Blocks weiter und essen ganz gesund eine Salad Bowl, da wir alle keine Lust auf die wirklich sehr, sehr fleischlastige koreanische Kueche (bzw. die Versuche, vegetarische Alternativen zu finden) haben. Koreaner sind durchweg fleischverrueckt. Je mehr Fleisch ein Restaurant auf der Speisekarte hat, umso beliebter ist es. Vor jedem Lokal werben grossflaechige Farbfotos von rohen Fleischbrocken um Kunden, dafuer gibt es kaum Saettigungsbeilagen, sondern immer nur eingelegtes Gemuese dazu. Schwierig, wenn man nun mal kein Fleisch isst. Und auch keinen Fisch, den es hier fangfrisch an jeder Ecke gibt.

Dazu kommt natuerlich noch die Sprachbarriere: Ich verstehe leider kein Koreanisch und kann es auch nicht lesen, und mit Englisch kommen wir kaum weiter. Verhungern musste zum Glueck (und Nudelsuppen sei Dank) trotzdem niemand.

Zurueck im Hotel packen wir die Rucksaecke und stellen den Wecker: Morgen frueh um 8.30 Uhr bringt uns der Flieger zurueck nach Singapur!

4 Replies to “Korea-Rundreise: Busan, Tag 2”

  1. Nochmals danke, dass du deine Eindrücke mit mir/ uns teilst. Ich werde diesen Teil der Erde nie besuchen, um so mehr sehe ich sehr gerne, wie die Menschen dort leben, drauf sind, wie die Städte und Landschaften aussehen. Sehr sehr interessant und weil persönlich beschrieben, lese ich es gleich nochmal lieber.
    Tapferer Titus! Er hält wirklich sehr gut durch.
    Die „Spitze“ 🙂 mit den Flipflops habe ich natürlich bemerkt. Hihi.
    Ich freu mich auf Weiteres von dir/euch.
    Liebe Grüße aus D – Brigitte

    1. Liebe Brigitte,
      vielen Dank für’s eifrige Mit-Lesen! Der nächste Reisebericht kommt bestimmt.
      Und kaum hatte ich vorgestern ausnahmsweise abends mal für zwei Stündchen Sneakers an, schon habe ich zwei Blasen an den Füßen! ;-)))
      Viele Grüße,
      Nadine

  2. Hallo Nadine,
    dank der „veganisierten“ Rezepte von Rose (thecheaplazyvegan.com) hab ich schon einige koreanische Gerichte essen können. Inklusive Kimchi! Große Empfehlung.
    Und ansonsten Mal wieder vielen Dank für Deine kurzweiligen Berichte – was für ein Genuss.
    Liebe Grüße
    Nina

    1. Liebe Nina,
      wie toll, die Webseite kannte ich noch gar nicht – davon werde ich sicher das eine oder andere demnächst ausprobieren!
      Vielen Dank dafür und für das nette Feedback. Freut mich sehr, dass Du hier mitliest!
      Viele Grüße
      Nadine

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