Singapur rüstet auf – gegen die Folgen des Klimawandels
Es regnet! Endlich – seit zwei Tagen prasselt mehrmals täglich einer sehr willkommener Schauer vom Himmel. Hatte ich am Wochenende noch über die anhaltende Dürreperiode geklagt, scheint diese nun tatsächlich zu Ende zu sein.
Eine Abkühlung geht damit auch einher, immerhin rutscht das Thermometer nun auf halbwegs erträgliche 28 Grad, statt wie sechs Wochen lang dauerhaft Tag und Nacht teilweise deutlich über 30 Grad anzuzeigen. Dafür schwitze ich nun deutlich mehr, die Luftfeuchtigkeit liegt bei über 80 Prozent.
Bäume, Gräser und Blumen freuen sich sichtlich über den Regen: Blätter richten sich auf, vorher braune Wiesen zeigen erste grüne Flächen und die Zahl der dürren Äste auf dem Fußweg morgens nimmt deutlich ab.
Der Staat Singapur hat den Dry Spell mit Besorgnis zur Kenntnis genommen, ist er doch nur ein weiterer Beweis für den Klimawandel. Dessen Auswirkungen sind in Südostasien schon jetzt deutlich spürbar: Flutkatastrophen, Hitze und eben anhaltende Trockenheit.
Das künftige Ansteigen des Meeresspiegels macht allen Meeres-Anrainern natürlich große Sorgen. Singapur hat allerdings unter all den anderen südostasiatischen Inselstaaten die finanziellen Mittel, um schon jetzt dafür Sorge zu tragen, in der Zukunft vor einer Überflutung geschützt zu sein.
Premierminister Lee vergleicht den Kampf gegen die Folgen von Klimaveränderungen mit der Vorbereitung auf einen Krieg: „Wir müssen jetzt anfangen“, warnt Staatschef Lee. „Es geht um Leben oder Tod.“: Singapur rüstet sich für den Klimawandel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.8.2019.
Singapur ist nicht nur architektonisch und stadtplanerisch sehr visionär, sondern plant auch weit voraus, was Maßnahmen zum Schutz der Stadt in der Zukunft angehen: Der Bau von Dämmen und von Pumpanlagen soll tief gelegene Stadtteile und Trinkwasserreservoirs schützen. Außerdem wird untersucht, ob der Bau von sogenannten Poldern nach niederländischem Vorbild sinnvoll ist. Rund 100 Milliarden Singapur-Dollar über 100 Jahre soll das Ganze mindestens kosten, veranschlagt der Premier – das kann sich zumindest Singapur sicher leisten, ganz im Gegensatz zu den Philippinen oder Indonesien.
Allerdings wäre es sicher erst einmal besser, die alten Diesel-Stadtbusse auszumustern, weniger Strom für Klimaanlagen zu verbrauchen und ganz nebenbei endlich auch den Verbrauch von Plastik einzuschränken…
2 Replies to “Singapur rüstet auf – gegen die Folgen des Klimawandels”
Nadine, du hast das völlig zutreffend erkannt ! Man muß sich ja in der Raffles Bar nicht wie in der Antarktis fühlen, obwohl dort war es deutlich wärmer wie auch jetzt in Alaska – verkehrte Welt ?
Ganz Deiner Meinung!