12 von 12 im August 2019
Guten Morgen! Titus ist immer noch auf Singapurer Zeit gepolt, er ist bereits ab 7 Uhr wach und lässt sich aber meist noch überreden, eine halbe Stunde zu kuscheln.
Beim Blick nach draußen offenbar sich, dass Myanmar tatsächlich vom Monsun heimgesucht wird: es regnet.
Wir lassen uns von den Wassermassen nicht schrecken und ordern einen Tuktuk-Fahrer, der uns auf eine Rundfahrt durch Bagos Paläste und Tempel nehmen soll. Merke: bei Dauerregen sind Flipflops immer die beste Schuhwahl – denn bei jedem Halt stehen wir erst einmal knöcheltief im Wasser.
Der erste Halt ist die liegende Buddhafigur, die mit ihren 55 Metern Länge wirklich sehr beeindruckend ist. Zum Glück liegt sie in einer überdachten Halle.
Nach zehnminütiger Fahrt mit der Motorrikscha, bei der wir mehrmals richtiggehende Seen mitten auf der Straße durchqueren, erreichen wir den Kanbawzathadi-Palast. Hier residierte im 16. Jahrhundert der König von Burma, zu besichtigen ist allerdings „nur“ eine Nachbildung.
Das Gute am Dauerregen ist: Zu dieser Jahreszeit sind kaum Touristen in Myanmar, und das ist für uns natürlich umso schöner.
Dritter und letzter Halt unserer Rundfahrt ist wieder eine Pagode (Shwemawdaw Pagode). Das Kind interessiert sich nur so mäßig für „schon wieder so einen goldenen Turm“, aber auf den nassen Fliesen, die die Terrasse bedecken, kann man ganz ausgezeichnet herumschlittern. Und natürlich wieder einmal das Wochentag-Glückstier begießen:
Außerdem macht es großen Spaß, die große Tempelglocke zu läuten:
Da Norman magentechnisch ein wenig angeschlagen ist, verbringen wir nach dem vielen Sightseeing und einem Besuch im Supermarkt den Mittag in unserem Hotelzimmer. Bei Nudelsuppe, Tee und Hörspielen lässt es sich dort gut aushalten.
Gegen 14 Uhr machen wir uns auf Richtung Bahnhof, das Tuktuk lässt uns am völlig überschwemmten Bahnhofvorplatz aussteigen. Die Bahnhofshalle ist duster und etwas schmuddelig, die vielen kläffenden Hunde findet Titus recht gruselig, und dass zwischen all den Wartenden auch noch eine Ziege auf Futtersuche ist, findet außer uns niemand ungewöhnlich.
Als wir endlich ein Ticket erstanden haben und der Zug einfährt, folgt die große Überraschung: Holzklasse.
Und das ist hier wörtlich zu nehmen. Außerdem ist der Zug so überfüllt, dass wir zu dritt auf einer Zweierbank sitzen und die im Gang stehenden praktisch auf Körperkontakt gehen. Immerhin ist man so freundlich, dass die Handvoll Touristen ganz selbstverständlich einen Sitzplatz bekommen, sehr eifrig werden dafür bereits Sitzende verscheucht.
Offenbar hat dieser Zug bereits ein paar Jahre auf dem Buckel und verfügt über keinerlei Federung. Wir werden jedenfalls auf der fast zweistündigen Fahrt dermaßen durchgeschüttelt, dass ich beim Aussteigen ganz zittrig bin. Zum Glück treiben wir dank der tatkräftigen Unterstützung Einheimischer gleich ein Taxi auf, das uns zu unserem Hotel direkt neben dem Flughafen bringt.
Nach diesem Reiseabenteuer sind wir hungrig, und Titus verputzt im Thai-Restaurant um die Ecke gleich zwei Portionen Spaghetti, die mit einer Myanmar-Flagge daherkommen:
Ich genehmige mir ein großes Bier und bin danach reif für’s Bett!
Andere Tagesberichte in zwölf Bildern findet Ihr bei Draußen nur Kännchen!
Und was wir genau vor einem Jahr erlebt haben, kannst Du hier nachlesen: 12 von 12 im August 2018.
3 Replies to “12 von 12 im August 2019”
Ja, liebe Nadine, ihr seid ja Monsum erfahren, aber dass euch das in Myanmar offensichtlich so heftig erwischt, ist schon sehr schade; denn wir haben es nur ganz sonnig in Erinnerung und was den Zug betrifft, da kann man sich die Kirmes sparen ?
Lieber Peter, Monsun ist eine tolle Sache, und so ein bisschen warmer Regen stört uns zum Glück nicht weiters. Besser als zu viel Sonne, denn bei Hitze hätte keiner von uns so recht Lust auf die vielen Besichtigungen gehabt. Die Zugfahrt war eine tolle Erfahrung und eine gute Vorbereitung auf unsere geplante Reise. Titus freut sich jedenfalls schon sehr auf viele weitere Zugfahrten!
LG
Nadine
ja, dann ist und bleibt die Welt in Ordnung !