Unser Wochenende: Yoga, Strand und Stadtgeburtstag

Unser Wochenende: Yoga, Strand und Stadtgeburtstag

Ich stehe wie verabredet am Samstag morgen um 7:15 Uhr (!) unten im Hof. Meine Lieblingsnachbarin Bente hat mich nämlich erfolgreich überredet, mit ihr zu einer besonderen Yogastunde zu gehen. Die Eröffnungsveranstaltung des International Day of Yoga findet nämlich in Gardens by the Bay statt, zwischen den Supertrees.

Es ist trotz der frühen Stunde voll und ziemlich heiß. Und es dauert, denn wir warten auf diverse Ehrengäste. Bald turnt und schwitzt auf der Matte neben uns der indische Botschafter, der äußerst ungehalten reagiert, als die Veranstalter ihn am Ende noch um ein Gruppenfoto bitten. Ich kann das gut nachvollziehen; bereit um um halb neun brennt die Sonne vom Himmel und wir fühlen uns wie im Toaster.

Trotzdem war es eine sehr nette Erfahrung, und ich bin ganz froh, dass ich mich zum frühen Aufstehen gezwungen habe. Außerdem gibt es T-Shirt, Yogamatte und eine Goodie-Bag mit Bio-Duschgelen und Seifen gratis dazu. Das Beste aber ist der ausgiebige Kaffeeklatsch mit Bente im Anschluss.

Als ich gegen 10 Uhr nach Hause komme, wirbelt unsere Perle durch die Wohnung und macht sauber. Nach der Dusche entdecke ich, wie penibel sie selbst meine Unterwäsche aufräumt. Ob sie wohl auch Marie Kondo guckt?

Den restlichen Samstag verbringen wir tatsächlich komplett zuhause. Und dank der Perle, die sich sehr viel Zeit für Titus nimmt, haben Norman und ich trotzdem ein paar Auszeiten für uns. In der Küche werden derweil unter viel Gelächter Cookies gebacken und im Kinderzimmer Kuscheltiere verarztet.

Am Sonntag sind wir dann unter uns, die Perle hat frei und fährt aufgeregt zur Abschlussfeier ihres Kochkurses, während ich den ersten Kaffee trinke und Titus neben mir ein Hörbuch hört.

Gegen 10 Uhr brechen wir auf nach Sentosa, dort verbringen wir im Strand-Restaurant Coastes einen sehr entspannten, netten Tag mit unseren pakistanischen Freunden. Titus und Mikayel sind kaum aus dem Wasser herauszubekommen und freunden sich schnell mit den Heerscharen an anderen Kindern an, die den Strand bevölkern. Wir sehen jedenfalls gut vier Stunden lang nicht allzu viel von den beiden und haben so ausgiebig Zeit zu schwatzen und die Sonne zu genießen.

Nach einem wohlverdienten Eis machen wir uns am Nachmittag auf den Heimweg und stellen zuhause fest, dass wir alle ganz schön viel Sonne abbekommen haben.

Eine knappe Stunde herrscht Auszeit daheim, Titus guckt eine Folge seiner aktuellen Lieblingswissenssendung und knabbert seinen täglichen Rohkostteller. Schwimmen macht hungrig.

Und schon müssen wir wieder los, denn wir haben Tickets für die große Show zum 200. Geburtstag Singapurs. Aus diesem Anlass wurde auf dem Fort Canning Hill, dem ältesten besiedelten Ort der Stadt, ein ganzer Erlebnispark errichtet.

Wir sind pünktlich zur Stelle und werden von den scheinbar an jeder Ecke stehenden Freiwilligen zum Eingang gelotst. Nach kurzer Wartezeit geht es los, wir werden auf eine Art Zeitreise durch 700 Jahre Geschichte mitgenommen.

Und zwar auf eine multimediale Zeitreise, in der sich Filme, Audioaufnahmen, animierte Fotos, Gerüche, Geräusche und z.B. Rauch bei der Einfahrt einer Lokomotive zu einem Rundumerlebnis zusammenfügen. Titus ist ziemlich überfordert von dem ganzen Spektakel (das wie so oft in Singapur auch wieder einmal viel zu laut ist.

Außerdem werden einige ziemlich krasse Szenen gezeigt, u.a. ein japanisches Erschießungskommando im Zweiten Weltkrieg und einen böse fauchenden, wirklich gruselig aussehenden Löwen bei der Gründungsgeschichte Singapurs. Dabei richtet sich die ganze Show explizit an die ganze Familie – und außer unserem Sohnemann scheint sich auch keines der anderen Kinder zu gruseln.

Nach gut 50 Minuten ist das ganze Brimborium vorüber, und wir werden ins Freie entlassen, wo wir auf eigene Faust noch den „Entdeckerpfad“ erkunden können. Ziemlich gut gemacht ist der: Im ersten Pavillon stehen ganz einfache, weiße und schmucklose Gegenstände, die zeigen sollen, mit welchen Waren ab 1300 in Singapur gehandelt wurde. Zückt man die Handykamera und nimmt den darauf abgedruckten QR-Code ins Visier, werden diese Gegenstände durch Augmented Reality-Technik auf dem Display „zum Leben erweckt“. Toll!

Das Essenszelt gibt leider nicht so viel her wie erhofft, und da Titus nach dem Strandtag ziemlich erledigt ist, machen wir uns auf den Heimweg und stecken das Kind um 20 Uhr ins Bett – mit einer ordentlichen Portion Aloe Vera-Salbe auf der Nase.


Wenn Ihr wissen wollt, wie andere Blogger ihr Wochenende verbracht haben, schaut wie immer bei den Großen Köpfen vorbei!

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