Unser Wochenende: Der Besucherstrom reißt nicht ab

Unser Wochenende: Der Besucherstrom reißt nicht ab

Kaum sind meine Eltern abgereist, hält schon der nächste Besuch Einzug. Tina und Tomo mitsamt Noah sind zurück aus Thailand und verbringen eine weitere Nacht bei uns. Ich komme kaum hinterher, das Gästebett neu zu beziehen und die Handtücher zu waschen!

Das Wiedersehen und der Beginn des Wochenendes muss gebührend gefeiert werden, wir gehen zusammen zum Lieblings-Hot Pot-Restaurant Hai Di Lao. Die Bestellung eskaliert ein wenig, bald biegt sich der Tisch unter den Köstlichkeiten, die wir in den verschiedenen Suppentöpfen kochen.

Die Szechuan-Suppe ist so scharf, dass sie uns den Schweiß auf die Stirn treibt. Titus ist dagegen begeistert von seinem Geschenk – jedes Kind wir hier umsorgt und verhätschelt und bekommt Spielzeug – und er zieht seine Flügel gar nicht mehr aus; nicht einmal, als der Nudelmann mit seinem Teig um uns herum wirbelt.

Wir sind dermaßen vollgegessen, dass wir den restlichen Abend ermattet auf dem Sofa verbringen.

Am Samstag morgen fordert Titus natürlich seine Vorleserunde bei Tina ein und schleppt Buch um Buch zum Sofa. Tomo nutzt die Gelegenheit und schießt einige Familienfotos von uns. Dann verabschiedet sich Familie Takemura endgültig von uns, mitsamt allem Gepäck, das zwischenzeitlich bei uns deponiert war, reist sie Richtung Philippinen ab.

Meine Männer veranstalten den Vormittag über eine von Titus sehnsüchtig erwartete, ausgiebige Bastel-Einheit, es wird gesägt und geklebt, bis ein Zoo für seine Schleichtiere entstanden ist.

Während ich den Nachmittag in einer zusätzlichen Chorprobe sitze – so langsam wird nämlich klar, dass wir bis zum Konzert am 11. Mai noch ziemlich viel zu erarbeiten haben – verbringt Titus den halben Tag mit seinen besten Freunden bei einer Pyjama-Party. Es gibt Cupcakes, Pizza und einen Drachenfilm, und die Kinder sind selig.

Es ist schon nach 20 Uhr, bis Titus mit Norman nach Hause kommt. In der Zwischenzeit sind bereits unsere Freunde Laura und Eli eingetroffen, gemeinsam veranstalten wir einen längst fälligen Spieleabend. Bei „Siedler“ und „Hanami“ vergeht die Zeit wie im Flug, und es ist weit nach Mitternacht, bis wir die beiden verabschieden.

Die Nacht ist dementsprechend kurz, denn bereits um 8 Uhr am Sonntag Morgen öffnet sich die Tür und unser Schulfreund Tobi betritt unsere Wohnung. Tobi ist auf dem Weg nach Kuala Lumpur zu einer Konferenz und nutzt den Stopover in Singapur für einen Kurzbesuch bei uns.

Als Titus verschlafen im Wohnzimmer auftaucht, stutzt er nur kurz, tapst zum Bücherregal und verpflichtet nun eben Tobi zum ausgiebigen Vorlesen. Wie wird das nur, wenn wir keine Gäste mehr haben?

Damit Tobi noch ein wenig Singapur kennenlernt, fahren wir im vollen Bus zum Boat Quay und kehren am Ufer des Singapore River in eines der schicken Cafés (Botany) zum Frühstücken ein.

Die Uferpromenade und umliegenden Hochhauskomplexe sind fest in der Hand von Expats, hier sieht man kaum asiatische Gesichter. Jogger, Familien beim Sonntagsspaziergang mit Kinderwagen und Hund, sogar Fahrradfahrer sind hier unterwegs, und auch wir schlendern nach dem Essen Richtung Süden.

Titus und ich verabschieden uns und machen uns per Bus auf den Heimweg, während Norman und Tobi mit Leih-Elektrorollern bis zum Marina Bay Sands Hotel düsen und dort auf der Dachterrasse den Ausblick über die Stadt und ein Bier genießen.

Ich begleite Titus derweil zum Kinder- bzw. Familienyoga, heute dürfen die Erwachsenen nämlich mitmachen. Bei den Balance-Übungen kommen wir ganz schön ins Schwitzen, und ich bin froh um eine kleine Verschnaufpause zuhause, die ich am Schreibtisch verbringe, während Titus seine Tiere verarztet. Mir steckt die kurze Nacht (und der Wein) in den Knochen, und ich muss mich schwer in den Allerwertesten treten, um wenigstens eine einigermaßen ordentliche Sporteinheit zu absolvieren.

Als Titus aus dem Schwimmkurs – sein zweiter Sportkurs heute – nach Hause kommt, schaffen wir es gerade noch so, die aktuelle Folge der „Sendung mit der Maus“ zu gucken , bevor wir uns mit einer großen Portion köstlicher Cannelloni für den aktiven Sonntag belohnen.

Nachdem wir die ganze Auflaufform ratzeputz leergefuttert haben, sagen wir per Video-Telefonat noch den Großeltern Hallo, denen Titus akribisch von seinem Tag erzählt. Heute müssen alle früh ins Bett – was für ein ereignisreiches, schönes Wochenende!


Wenn Ihr wissen wollt, wie andere Blogger ihr Wochenende verbracht haben, schaut bei den Großen Köpfen vorbei!

2 Replies to “Unser Wochenende: Der Besucherstrom reißt nicht ab”

    1. Das frage ich mich auch. Ich bin allerdings auch „nur“ 1.63m groß und Titus inzwischen 1.10m. In seinem Singapurer Kindergarten ist er der Zweitgrößte – bei so „kleinen“ Eltern ist das nur in Asien möglich…

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