12 von 12 im Oktober

12 von 12 im Oktober

Bewölkt ist es heute draußen – wie schon berichtet, nähern wir uns offenbar der jährlichen Regenzeit. Wir finden die Temperaturen gerade sehr angenehm, bei knapp 29 °C lässt es sich gut draußen aushalten!

New photo by Nadine Dietl / Google Photos

Ich nutze die Morgenstunde und setze mich an eine Essens- und Einkaufsliste für unseren anstehenden Neuseeland-Urlaub. Dort werden wir knapp drei Wochen im Wohnmobil die Südinsel erkunden, und ganz zu Beginn wollen wir in Christchurch die Lebensmittel-/Getränke- und sonstigen Vorräte dafür anlegen. In Absprache mit Titus überlege ich mir also, was sich in einer vermeintlich recht kleinen Küche schnell, ohne allzu viel Aufwand  und mit möglichst wenig Zutaten zubereiten lässt.

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Derweil hüpft das Kind aufgeregt um mich herum. Titus ist heute sehr aufgeregt, denn im Kindergarten steht ein jährliches Großereignis an: die „Student-Led Conference“ (SLC). Die Kinder haben wochenlang geforscht und gelernt und dürfen nun endlich das geballte Wissen vortragen.

Fünf verschiedene Stationen sind dafür im Klassenzimmer aufgebaut; ausgestattet mit einem Klemmbrett führt Titus uns fachkundig herum und erklärt uns fachmännisch die verschiedenen Aufgaben:

  • bei „Kuti Kuti“ sollen wir kleine Plastiktierchen gegeneinander schnipsen, am Ende gewinnt der, der die meisten „besiegt“ hat. Zahlenlesen bis 10 und Rechnen soll dabei spielerisch erlernt werden. Kein Problem für das Kind, das mich allein diese Woche bereits sieben Mal (!) im Mau-Mau geschlagen hat.
  • mittels Farbtafeln und leeren Eiswürfel-Behälter zeigt Titus uns, was passiert, wenn man Weiß, Gelb, Rot und Blau in verschiedenen Kombinationen miteinander mischt. Norman ist äußerst besorgt um sein weißes Hemd, aber bis auf ein paar bunte Fingerchen hat der Junior alles im Griff!
  • in einem großen Wasserbottich erklärt Titus uns den Lebenszyklus von Fröschen. Er setzt Laich, Kaulquappen und Frösche ins Wasser, ordnet alles mit Pfeilen richtig an und baut dann aus Aquarienbedarf noch eine komplette Teichlandschaft mit Pflanzen, Seerosenblättern und Fischen dazu.
  • Mit einem Elektro-Baukasten zeigt er uns, dass ein Stromkreislauf immer geschlossen sein muss, damit die Lampe aufleuchtet bzw. der kleine Motor den Propeller antreiben kann. Ich bin sehr begeistert, dass der Vierjährige auf Anhieb die Batterien richtig herum einsetzt!
  • Zum Schluss kriechen wir noch ins Lese-Zelt und Titus „liest“ uns zwei seiner Lieblingsbücher selbstständig vor.

Am Ende schreiben wir ihm ein Briefchen, in dem wir erklären, wie toll er uns geführt und angeleitet hat, und hängen es an die Pinnwand im Klassenzimmer.

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Damit ist der Kindergarten für heute beendet, und wir nutzen den restlichen „freien“ Tag für einen Ausflug, während Norman sich schleunigst ins Büro verabschiedet.
Mit der U-Bahn geht es zum Singapore River.

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An dem Kontrast zwischen den alten Warenhäusern und den modernen Hochhäusern kann ich mich wohl nie sattsehen!

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Zum Mittagessen kehren wir ins „Privé“ ein, dort gibt es ein Kindermenü, das Malsachen, Gratisgetränke, zwei Kugeln Eis zum Nachtisch, eine Kinderspielecke und heute zufällig auch noch eine sehr engagierte Bedienung beinhaltet, die eine halbe Stunde lang mit Titus spielt, während ich mir einen veganen Burger schmecken lasse.

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Danach wird’s klassisch: im direkt nebenan gelegenen Asian Civilsations Museum finden jeden Freitag Mittag Gratiskonzerte der Studenten des Musikkonservatoriums statt. Heute präsentiert sich die Klavierklasse, und da Titus in der Musikschule auch mehr und mehr an das Klavierspiel herangeführt wird, nehme ich ihn einfach mit.

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Er hält tatsächlich eine Stunde lang ziemlich geduldig durch – sein persönliches Highlight ist die Mozart-Sonate in der Mitte, denn Mozarts Namen kennt er von einem (leider ziemlich schlecht gemachten) Kinder-Musikbuch, das er heiß und innig liebt. Ich kann mich da eher mit Mendelssohn anfreunden.
Nach dem Konzert kommen gleich mehrere Zuhörer, meist Rentner, zu uns, und wollen wissen, wie es dem Junior gefallen hat. Die denken nun alle, dass er ein kleines Wunderkind ist, weil er wie aus der Pistole geschossen „Mozart“ antwortet…

Bei der Rückfahrt mit der U-Bahn amüsiere ich mich wieder einmal köstlich über die allgegenwärtigen Verbotsschilder. Vor allem die Preise klingen immer ein wenig übertrieben: S$ 500 für Essen oder Trinken? Ernsthaft?

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Der Tag geht musikalisch weiter, Freitag Nachmittag um 17 Uhr beginnt Titus‘ Musikstunde. Wie immer stürmt er hinein, kaum dass wir angekommen sind. Diesmal erzählt er seiner Lehrerin sehr stolz, dass er beim Klavierkonzert war.
Nachdem sich die Türe hinter ihm geschlossen hat, mache ich es mir einigermaßen auf den niedlichen Stühlchen im Wartebereich gemütlich. Meist bin ich die einzige Mutter, die dort bleibt und wartet, aber ehrlich gesagt ist das meine „geschenkte“ Stunde: ich beantworte Mails und lese vor allem ganz in Ruhe. Zur Zeit verschlinge ich „Crazy Rich Asians„, DER Roman über Singapur. Sehr lustig, mit vielen Anspielungen und haarsträubenden Geschichten über die unfassbar reichen Bewohner dieser Stadt.

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Nach einer Stunde öffnet sich die Tür wieder, ein strahlendes Kind kommt heraus, die Musikstunde gefällt ihm wirklich immer ausnehmend gut. Wir müssen wohl tatsächlich über die Anschaffung eines Klaviers nachdenken…

Zuhause machen wir uns an die Zubereitung des Abendessens – da wir den Abend zu zweit verbringen, gibt es „schnelle Küche“, d.h. Spaghetti mit Tomaten, Mozzarella und Pesto. Alle Bestandteile müssen natürlich ausgiebig verkostet werden.

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Titus überredet mich erfolgreich, den Abend ohne Papa zum Filmabend zu erklären – seit August machen wir das etwa einmal monatlich. Natürlich gehört ein Film (meistens „Frozen“, heute können wir uns immerhin auf „Cars“ einigen) fest zum Programm und unbedingt muss auf dem Sofa mit Blick auf das Fernsehgerät gegessen werden – das ist nämlich normalerweise bis uns ein absolutes No-Go.

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Obwohl der Junior die Handlung nicht einmal ansatzweise versteht (was ggf. am üblen Südstaatenslang der sprechenden Autos liegt), lacht er sich halbtot und ist sehr zufrieden mit dem Abschluss dieses Tages!


Mehr Geschichten über den 12. des Monats findet Ihr bei „Draußen nur Kännchen„!

2 Replies to “12 von 12 im Oktober”

  1. Huhu,
    ich werfe mal ungefragt mein liebstes easy-lazy-geht-immer Rezept für Euren Trip rein:
    2-3 Dosen crushed tomatoes mit einer ooordentlichen Portion Hummus, zusammen in einem Topf erwärmt und verrührt die perfekte cremige Sauce zu Pasta, Kartoffeln oder Brot… Extra „fancy“ wird es mit einer Handvoll frischem Spinat oder Rucola und Hanfsamen, aber wir wollen ja nicht übertreiben 🙂
    Herzliche Grüße aus Potsdam
    Nina

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