Wochenendausflug nach Desaru/Malaysia

Wochenendausflug nach Desaru/Malaysia

Ich habe ja für unseren Singapur-Aufenthalt den Vorsatz, jeden Monat mindestens einen neuen Stempel in den Reisepass zu bekommen. Bisher klappt das ganz wunderbar – nur im Juli bot sich mangels Feiertagen und vorsichtig berechneter Urlaubstage des Göttergatten keine „Auslandsreise“ an.

Deshalbplante ich kurzerhand einen reinen Wochenendausflug, und zwar nach Malaysia. Diesmal allerdings ohne die wirklich lästige Warterei an der Grenze – also per Boot!
Am Freitag abend besteigen Titus und ich also das Taxi und ließen uns ganz ans nord-östliche Ende der Stadt bringen. Eine schier endlose Autofahrt im Feierabendverkehr, bis wir endlich am Changi Ferry Terminal aussteigen. Sehr verwirrend ist ja, dass es ein paar Kilometer weiter einen weiteren Fährhafen mit dem ähnlichen Namen „Changi Ferry Point Terminal“ gibt, von dort aus fahren die Schiffe nach Pulau Ubin ab.

Wir wollen aber nach Malaysia, zum Glück kommt auch Norman kurz nach uns am richtigen Hafen an und um kurz nach 20 Uhr besteigen wir das kleine Schiffchen. Bis nach Malaysia, genauer gesagt nach Tanjung Belungkor, dauert es nur gut 30 Minuten, die Einzelfahrt kostet trotzdem beachtliche S$26 pro Person. Allzu viel zu sehen gibt es nicht, schließlich ist es schon längst dunkel draußen. An der Passkontrolle nach der Ankunft warten wir höchstens fünf Minuten, kein Vergleich zu den Wartezeiten am Grenzübergang bei Johor Bahru.

Der Abholservice steht draußen schon bereit, über schnurgerade Straßen und ohne jegliche Straßenbeleuchtung geht es ins 35 Kilometer entfernte Desaru. Titus pennt recht schnell auf meinem Schoß ein und bekommt vom Check-In im „Sand and Sandals“-Hotel nichts mit. Norman und ich packen in unserem ziemlich großen Zimmer schnell das nötigste aus und setzen uns dann mit einem Cocktail auf den Balkon, auf dem seltsamerweise eine Badewanne steht.

Die ganze Familie schläft in der ersten Nacht bis kurz nach 9 Uhr, ebenfalls sehr seltsam. Das Frühstückbuffet ist eher mäßig, der Service wie fast schon erwartet mau bis mies, immerhin gibt es Landestypisches wie Nasi Lemak und für Titus Müsli und Pancakes und einen „fahrenden Toaster„, der Tag ist also gerettet. Leider regnet es in Strömen, was aber der Badebegeisterung der beiden Herren keinen Abbruch tut. Ich sitze derweil gemütlich in einem Loungesessel am Pool, trinke Kaffee und lese, lese, lese.

New photo by Nadine Dietl / Google Photos
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Strand und Pool sind menschenleer, der Barkeeper sitzt gelangweilt am Tresen und spielt auf seinem Handy; als wir mittags eine Pizza und ein Wasser bestellen, ist er fast schon überfordert. Am späten Nachmittag verzieht sich zwar das Gewitter, allerdings ist Titus urplötzlich todmüde und fühlt sich auch ziemlich heiß an. Den Rest des Nachmittags/Abends verbringt er dösend auf einem Sessel bzw. auf dem Arm, selbst das Abendessen, das wir im chinesischen Hotel-Restaurant einnehmen, kann ihn nicht locken.

Mit unserem Zimmer haben wir immer wieder Schwierigkeiten, das Lesegerät für die Keycard ist defekt, und so spazieren wir zigmal zur Rezeption, die ganz am anderen Ende des doch ziemlich großen Hotelkomplexes liegt. Jedes Mal fragt man dort wieder, ob wir eine neue Karte bräuchten und ob wir es auch richtig versucht hätten, um dann letztendlich doch jemanden mitzuschicken, der das Problem beheben kann…

Nach einer ein wenig unruhigen Nacht mit einem leicht fiebernden Kind schlafen wir alle am Sonntag noch länger – bis wir um halb elf den Frühstücksraum betreten, gibt es keine einzige saubere Müslischüssel oder unbenutzte Teller mehr. Erst auf Nachfrage bekommen wir frisches Geschirr, und es dauert, bis dann auch ein längst verlassener Tisch für uns abgeräumt und abgewischt wird. Alles ein wenig ernüchternd für ein Fünf-Sterne-Haus.

Immerhin hat das Wetter ein Einsehen, die Sonne strahlt vom blitzblauen Himmel, und Titus ist auch wieder auf dem Damm und kaum aus dem Wasser herauszubekommen. Wir verbringen den gesamten Tag rund um Pool und am Strand, bis sich am Nachmittag wieder ein Gewitter mit lautem Donnergrollen ankündigt. Innerhalb von Minuten fällt heftiger Platzregen auf uns herunter, wir retten uns ins Hotelcafé und warten dort auf unseren Fahrservice. Es ist eben Regenzeit in Malaysia!

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Pünktlich um halb 7 legt die Fähre Richtung Singapur ab, und eine gute Stunde später sind wir auch schon wieder zuhause. Bei guten Straßenverhältnissen und pünktlichen Schiffen dauert die Fahrt von Hotel- zu Wohnungstür tatsächlich nur drei Stunden! Titus ist nach wie vor fit, verlangt natürlich noch ein ausgiebiges Abendbrot und fällt danach todmüde ins Bett. So todmüde, dass er am Montag morgen erst um kurz nach 10 Uhr die Augen aufschlägt und ziemlich spät im Kindergarten ankommt. Und das nach einem so entspannten, gemütlichen Wochenende – bei dem wir das Hotel tatsächlich fast 48 Stunden lang nicht verlassen haben, sehr untypisch für uns!

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