Party auf Japanisch und ein neues Familienmitglied

Party auf Japanisch und ein neues Familienmitglied

Dass Singapur ein Paradebeispiel für Multikulturalismus ist, muss eigentlich nicht extra erwähnt werden. Ein echtes Vorbild für alle Staaten, finde ich!
Doch manchmal stoße ich mit all den vielen Kulturen und ihren Eigen- und Besonderheiten doch an meine Grenzen, denn allein den Überblick über offiziellen Feiertage und deren Bedeutung zu behalten, erfordert Übung. Dazu kommen natürlich noch sämtliche kleinen und großen Feierlichkeiten der Minderheiten in der Stadt, die in den jeweiligen „Communities“ gefeiert werden.

Deshalb trifft es mich unvorbereitet, als Titus mir am Mittwoch beim Abholen aus dem Kindergarten freudestrahlend berichtet, dass sie heute ein „Japanese Festival“ gefeiert hätten. Genaueres weiß das Kind leider auch nicht, zum Glück sind wir am Nachmittag bei seinem besten Freund Haruma zu Besuch, dessen Eltern aus Japan stammen.

Leider spricht Ayako nur ziemlich gebrochen Englisch, die Konversation ist deshalb immer etwas umständlich. Sie bestätigt aber auf meine Nachfrage, dass im Kindergarten tatsächlich ein großes „Japanese  Summer Festival“ gefeiert wurde, ein Redeschwall ergießt sich, doch ich verstehe nur Bahnhof bzw. Japanisch. Zuhause muss ich also wohl oder übel wieder einmal selbst recherchieren, und stoße endlich auf die sog. „Matsuri„, typisch japanische (Volks-)Feste. Im Juli wird das „Tanabata„-Fest gefeiert, typisch dafür sind Spiele mit Wasserbällen – das erklärt nun endlich auch, warum Titus vom Kindergarten einen mit Wasser gefüllten und verzierten Ballon nach Hause gebracht hat, der nun neben seinen Kunstwerken hängt!

New photo by Nadine Dietl / Google Photos

Der „japanische“ Nachmittag ist jedenfalls trotz Sprachschwierigkeiten sehr nett, die Kinder sind ein Herz und eine Seele. Zur Stärkung zwischendurch tisch Ayako typische japanische Snacks auf (Süßkartoffeln, Seegras-Blätter und süß-salzige Kekse), dazu gibt es japanischen Tee, der penetrant nach Sesamöl schmeckt, und wie immer greifen die Kinder einfach zu, ohne sich lang damit aufzuhalten, woher die Speisen kommen oder ob sie „ungewohnt“ sind.
Immerhin erfahre ich auf Nachfrage noch einiges zu japanischen Skigebieten, wir planen aktuell einen Skiurlaub im Februar, und können uns noch nicht zwischen Hokkaido („good fish!“) und Nagano („hot springs!“) entscheiden. Die Reiseführer, die die Gastgeberin hervorzaubert, helfen leider nicht allzu viel, sind sie doch allesamt auf Japanisch, und so gucke ich mir Bildchen an und versuche daraus schlau zu werden…

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Zur Völkerverständigung innerhalb unserer eigenen vier Wände trägt seit gestern unser neuer Mitbewohner bei. Nach fast zwei Monaten ist endlich Ganesh, unser Hindu-Elefantengott, den ich im Mai auf Bali erstanden habe, per Schiff nach Singapur gereist und unter abartigem Behördenaufwand, Papierkram und immensen Kosten für Zollabwicklung und Lieferung bei uns eingetroffen. Dort macht er sich sehr gut!

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Der Ganesh ist ja alt genug, um alleine zu reisen – für alle anderen habe ich hier noch einen kleinen Service-Tipp, den ich auch in meiner neuen Kategorie „Unsere Lieblinge: Tipps für Reisen mit (Klein-)Kind“ abspeichern werde. Solltet Ihr je mit Euren Kindern alleine, d.h. ohne den dazugehörigen Vater (oder die Mutter) unterwegs sein: sichert Euch für den Grenzübertripp ab, indem Ihr vom Erziehungsberechtigten ein Formular unterschreiben lasst, indem er sein Einverständnis zu dieser Reise erteilt. Ich wurde im April am Flughafen in München von einem recht verschnupften Grenzbeamten sanft darauf hingewiesen, dass er mich ohne so ein Formular eigentlich nicht alleine mit Titus ausreisen lassen dürfte… Seitdem liegt diese Einverständniserklärung (Vordrucke dafür finden sich beim ADAC) immer mitsamt Pass in unserer Reise-Schublade!

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