Green Week im Kindergarten – und Jazz im Museum

Green Week im Kindergarten – und Jazz im Museum

Im Kindergarten ist diese Woche „Green Week“ – die Kinder erfahren dort einiges über Müllvermeidung und Nachhaltigkeit und bekommen ein paar Einblicki in Umweltthemen. Zum Abschluss dieser Themenwoche steht dann am Freitag eine einstündige Veranstaltung auf dem Programm, bei der die Kinder Upcycling-Spielideen ausprobieren dürfen.

Dafür werden Freiwillige aus der Elternschaft gesucht, die die Kinder dort betreuen. Also finde ich mich am Freitag morgen gemeinsam mit Titus um 8:45 Uhr im Kindergarten ein; wie gewünscht, sind wir in grün bzw. in Naturfarben und in Blumenmuster gekleidet. Nach einem kurzen Briefing durch Titus‘ Erzieherin, Ms. Chong, geht es in Zweiergruppen los. Titus‘ Freundin Alisha ist in „meinem“ Team, und wir marschieren zusammen raus in den Garten zur ersten Station: Lava-Lampen basteln.

In ausgespülten Plastikflaschen werden Öl, Essig, Lebensmittelfarbe und Backpulver gemischt, und kurz darauf steigen Tropfen der Farbe auf und sinken wieder herunter. Nebenan werden Pyramiden und Schlösser aus Pappbechern aufgetürmt, und anschließend liefern Titus und Alisha sich ein Duell im Flaschendeckel-Carrom.

Richtig aufwendig ist das Wurfspiel an der nächsten Station: leere Tomaten-Verpackungen hängen an der Wand, und in diese Kästchen müssen nun Flaschendeckel geworfen werden. Ganz schön schwierig! Doch mit Unterstützung von Ms. Chong klappt auch das, und die Kinder nehmen stolz Aufkleber als Preis in Empfang.

Draußen werden Keimlinge in ausgespülte Joghurtbecher eingetopft, und es herrscht ein unfassbarer Trubel: 100 Kinder plus 50 Aufpasser-Eltern versuchen, möglichst viele verschiedene Angebote auszuprobieren, und leider fängt es an zu regnen, so dass schnellstens alle Stationen im Flur des Kindegarten neu aufgebaut werden müssen.

Die Zeit verfliegt nur so, am Ende stehen noch das Basteln von Blumen aus (bemaltem) Altpapier sowie eines Windspiels aus Wegwerf-Besteck an, und während wir noch vertieft dasitzen und knüpfen, klingelt laut die große Glocke: das Zeichen, dass der Entdecker-Vormittag beendet ist. Titus ist zwar etwas empört, dass ich nicht den ganzen Tag mit ihm im Kindergarten bleibe, sondern wieder nach Hause gehe, aber als das geklärt ist, verschwindet er in seinem Gruppenraum.

Kurz darauf sitze ich mit Mark und Bianca im Taxi Richtung Innenstadt. Der sehr gesprächige Taxifahrer redet ununterbrochen, während draußen ein tropischer Regenguss herniedergeht, der innerhalb von Minuten die Straßen überschwemmt. Wir schaffen es trotzdem halbwegs trockenen Fußes ins Asian Civilisations Museum, in dem wie jeden Freitag Mittag ein Lunchkonzert stattfindet, ausgerichtet von Studierenden des Konservatoriums. Heute steht wieder einmal „Jazz“ auf dem Programm, und eine Stunde lang jammen die jungen Musiker mit sichtlicher Freude, die sich natürlich auch auf das Publikum überträgt.

Noch begeisterter ist nur der Leiter der Jazzklasse, Tony Macarome, den ich schon einmal in Aktion erleben durfte, und den es sichtlich in den Fingern juckt, einfach mitzumachen. Beim letzten Stück hält ihn dann nichts mehr, er eilt auf die Bühne, spielt auf einer Art „Mundorgel“ dazu und eilt wie ein Derwisch zwischen seinen Soli zwischen den Musikern hin und her, um Improvisationsanweisungen zu geben. Ein herrliches Spektakel!

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