Für zukünftige Besucher

Für zukünftige Besucher

Das Jahr 2018 ist noch jung, aber zumindest haben wir schon einen ziemlch gut gefüllten Kalender. Nicht nur unsere eigenen Termine und anvisierten Urlaube stehen darin, sondern auch die bereits zugesagten Besuche von Freunden und Familienmitgliedern. Ich bin wirklich erstaunt und sehr happy, wie viele von Euch den weiten Weg auf sich nehmen wollen! Toll!

Schon jetzt ein paar Infos für zukünftige Besucher:
Die Pension „Singapur³“ beeindruckt durch perfekte Lage, freundliche Gastgeber, Einkaufsmöglichkeiten in Laufnähe, freie Kost und Logis und (fast) garantiert gutes Wetter, einen schmucken Balkon, ausreichend bequeme Gästebetten, einen ganzjährig benutzbaren Pool und Familienanschluss.

Die Gastgeber freuen sich übrigens stets über Alkoholika in sämtlichen Variationen. Sollte die Gepäckfreigrenze also noch nicht ausgeschöpft sein, packt gerne noch ein Fläschen Wein, Campari oder Martini ein. Auch Großeinkäufe bis zur Freigrenze im DutyFree-Shop kurz vor dem Abflug können dazu beitragen, dass für lauschige Balkonabende (von denen es in Singapur 365 pro Jahr gibt) mit einem leckeren Tröpfchen genossen werden können.

Spart in Punkto Gepäck lieber an den Klamotten: hier brauchts außer kurzer Hose und T-Shirt nicht viel. Vielleicht ein dünnes Jäckchen für gar zu sehr klimatisierte U-Bahn-Züge oder spontane Wintereinbrüche. Der Singapurer selbst trägt niemals eine Regenjacke, denn in der schwitzt man so dermaßen, dass man innen ebenso nass ist wie außen. Selbst bei Starkregen „kühlt“ es auf minimale 26 Grad ab, das lässt sich unter einem großflächigen Schirm viel besser aushalten. Das beste Schuhwerk hierfür sind übrigens Flipflops, damit können Socken und feste Schuhe aller Art zuhause bleiben. Selbst „Wanderungen“ sind in Singapur problemlos in Flipflops zu bewältigen.
Solltet Ihr allerdings einen Ausgehabend eingeplant haben, erweitert sich die Garderobe ungemein, denn in den schicken Rooftop-Bars herrscht Dresscode, die Damen werfen sich also ins kleine Schwarze und die Highheels und die Herren tragen Hemd und Lederschuhe zur Anzughose. Das Sakko dagegen kann im Schrank bleiben, das trägt man selbst im Geschäftsleben nicht, auch wenn man ohne ein solches in den auf 18 Grad klimatisierten Büroräumen Frostbeulen bekommt. Die Damen verzichten auch bitte großflächig auf Makeup, denn das zerfließt sowieso. Wasserfeste Wimperntusche und ein leichter Puder stellt das Maximun an Farbe im Gesicht dar. Glätteisen oder gar Föhnversuche können ganz unterbleiben; bei 30 Grad Außentemperatur trocknen klatschnasse Haare im Nu, und sehen dank der Luftfeuchtigkeit bei allen nicht-asiatischen Menschen aus wie vom Pudelfriseur.

Sollte aufgrund der reduzierten Packliste neben den Weinflaschen noch Platz im Koffer sein, bietet sich noch ein groß angelegter Einkauf in der Drogerie des Vertrauens an: über Zahnpasta, Haarshampoos und -kuren (siehe oben), Duschgel, und Deo freut sich jeder Singapurer bei den horrenden Preisen für Beauty-Produkte. Auch ein Griff ins Bio-Lebensmittel-Regal kann große Freude hervorrufen; vegetarische Tortellini, Tofu-Würstel, gelatinefreie Gummibärchen und Müsli aller Arten sorgen für ausgesprochen gute Laune beim Gastgeber-Kind.

Für Lesestoff ist gesorgt, da es ganze Stapel an bereits gelesenen deutschen Romanen, Krimis, Thrillern und Sachbüchern gibt, die auf ihre Entsorgung oder Weiterverwertung warten. Da ist für jeden Lese-Geschmack sicher etwas dabei.
Und gleich vorneweg: einen TV-Anschluss haben wir nicht, diese Art von Unterhaltung steht also nicht zur Verfügung. Für große Langeweile steht ein Netflix-Account und kostenloses WLAN zur Verfügung, aber ich möchte fast garantieren, dass selbst dafür keine Zeit bleibt.

Stellt Euch auf ein straffes Programm ein! Neben den täglichen Verlockungen des Pools und der zig Shoppingmöglichkeiten warten die Gastgeber mit unzähligen Ausflugstipps und Restaurantbesuchen auf. Die in der Übernachtung mit inbegriffenen Reiseführerin scheucht die Gäste kreuz und quer durch die Stadt und manchmal sogar über die Stadtgrenzen hinaus. Dank praktischer und überaus günstiger Taxi-Verfügbarkeit ist kein Ziel zu weit und nach ein paar Tagen Akklimatisierung habt Ihr sowohl den Jetlag überstanden als auch die Temperaturen als gegeben hingenommen.
Merke: wenn man die Balkontür oder das Fenster öffnet, strömt heiß-feuchte Luft in (!) die Wohnung, und beim Verlassen eines klimatisierten Gebäudes ist stets mit spontanen Schweißausbrüchen zu rechnen!
Von übermäßigem Kaffeegenuss (zumindest der heißen Variante) ist abzuraten: Schweißausbruch. Eiskaffee dagegen ist da viel angenehmer.
Leider sind die Preise für (Speise-)Eis so hoch, dass von einer derartigen Abkühlung abgesehen werden muss, aber ein kurzer Aufenthalt vor dem Kühlregal des Supermarktes oder eine Fahrt im eisigen Stadtbus lösen das Problem umgehend.

Beim Essen gehen oder Lebensmittel einkaufen sollten niemals deutsche Preis-Maßstäbe angelegt werden. Ein Blumenkohl-Kopf kostet hier nämlich locker mal S$22 und ein Bier in einer netten Bar schlägt mit S$12 zu Buche. Das belastet die Reisekasse zwar empfindlch, sollte aber am besten ignoriert werden, um die Urlaubsstimmung nicht zu versauen.

Übrigens konnten durch große Bemühungen praktisch sämtliche ansässigen Kakerlaken vernichtet werden. Einzig und allein ein oder mehrere Geckos teilen die Unterkunft mit Euch und machen sich durch hektisches Verstecken hinter Schranktüren oder mitternächtliches Knurren bemerkbar sowie durch ihre klitzekleinen Hinterlassenschaften.
Um diesen Status Quo zu erhalten, wacht die Gastgeberin mit harter Hand über die Einhaltung der Küchenhygiene; Lebensmittel dürfen nicht frei zugänglich herumstehen und sämtliche Mülltüten müssen unter Androhung hoher Geldstrafen und Stockschläge vor dem Schlafengehen täglich dem Müllschlucker übereignet werden.
Mücken gibt es hier nur in Parks, für Besuche dieser Örtlichkeiten ist die Gastgeberin aber ausreichend vorbereitet und reicht ungefragt Mückenzeugs in sämtlichen Darreichungsformen an, außerdem stellt sie sich gerne als Mückenbeute zur Verfügung.

Hohe Strafen und besagte Stockschläge stehen es in Singapur übrigens auf praktisch alles. So ist für die unerlaubte Benutzung von E-Scootern auf der Straße eine Strafe von bis zu S$5000 sowie bis zu sechs Monate Gefängnis fällig. Rauchen an nicht extra dafür vorgesehenen Plätzen sowie das Überqueren einer Straße, obwohl eine Ampel/eine Fußgängerbrücke/eine Unterführung innerhalb von 200 m verfügbar sind, schlagen mit S$2000 zu Buche. Das Mitführen einer Stinkfrucht in öffentlichen Verkehrsmitteln wird ebenso teuer wie Essen und Trinken dort.
Dagegen ist es vollkommen in Ordnung, vor Fremden herumzurotzen, zu rülpsen oder zu pupsen, dafür erntet man maximal ein anerkennendes Nicken.

Hand- und Badetücher sind natürlich inklusive, und nach wochenlangen Handwerker-Tätigkeiten von insgesamt vier verschiedenen „Fachleuten“ habt Ihr im Gästebad nun endlich auch durchgehend warmes Wasser; Stromschläge vom falsch angeschlossenen Boiler sind auch (nicht) mehr zu erwarten. Bitte beachtet aber, dass Ihr das Bad mit dem Gastgeberkind teilt, das frei von Berührungsängsten ist und ungehinderten Zugang zum Klo einfordert.
Im Gegenzug erhaltet Ihr freien Eintritt zu großartigen Konzertdarbietungen deutscher, englischer und chinesischer (Kinder-)Lieder und dürft manchmal sogar dabei mitmachen, wobei die Instrumente zugeteilt werden.

Wir wünschen einen angenehmen Aufenthalt!

4 Replies to “Für zukünftige Besucher”

  1. Ich bin regelmäßige Singapore-Besucherin (Bruder mit Familie lebt dort) und in der Zwischenzeit auch ganz gerne hier auf dem Blog zu Gast… sehr unterhaltsam… und er hilft auch gut bei Fernweh (so nah als wär man da).
    Ein Tipp: wir kaufen die erlaubte Menge an Alkohol immer erst vor Ort, im Dutyfree gleich nach der Passkontrolle! Herrlich praktisch, kein Geschleppe (man klettert ja dann in der Regel gleich ins Taxi) und die Flaschen haben genau die erlaubten Größen! Also z.B. Hendrick’s Gin in der Literflasche für ca. 30 Euro!

    1. Liebe Meike,
      wie schön, dass Du hier mitliest! Vielen Dank für den guten Tipp – bislang war ich immer so beschäftigt nach der Ankunft mit Passkontrolle und Koffersuche, dass ich daran gar nicht gedacht habe. Das wird beim nächsten Flug sofort in die Tat umgesetzt.
      Viele Grüße, Nadine

  2. ja, nach dieser Instruktion muß man sich in der Tat keinerlei Gedanken mehr machen, was man mitzunehmen bzw. mitzubringen hat !?!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Translate »