Ab ins Warme: auf nach Khaolak!
Wie ich ja neulich schon schrieb, ist Singapur im „Wintermodus“ – alles jammert über die quasi eisigen Temperaturen, Ärzte vermelden einen Anstieg an Erkältungskranken, Restaurants mit Außenbereichen dagegen verbuchen fallende Besucherzahlen und offenbar staut es sich bei Waschsalons vor den Trocknern, da ja die Wäsche auf dem Balkon nicht mehr einfach von selbst trocknet. Die singapurische Tageszeitung „The Straits Times“ berichtet in groß angelegten Artikeln über die prekäre Wetterlage:
„The Big Chill“ und „Brisk Air spells brisk business for laundromats, hotpots eateries“
Sogar die Süddeutsche Zeitung griff am Samstag in einem launigen Kommentar des Singapurer Außenkorrespondenten die Kaltwetterfront unter der Überschrift „Singabrrrr“ auf – sehr gut getroffen!
Ich bin derweil glücklicherweise davon nicht mehr betroffen, sitze ich doch seit Sonntag Mittag mitsamt Kind und Großeltern in Thailand; bei schönstem Wetter direkt am Strand von Khao Lak.
Nur 90 Minuten Flugzeug brachten uns in die Sonne und nach Phuket, von dort aus ging es per Taxi gut 80 km nordwärts, auf einer brandneu gebauten vierspurigen Landstraße.
So dauerte die Fahrt dann auch nur gut eine Stunde, und wir konnten nach dem Einchecken im Hotel („The Briza Beach Resort“) direkt das badewannenwarme Wasser der Andamanen-See und des großen Pools genießen und im feinen Sand buddeln.
Auch das hoteleigene „Spa“ (drei Liegen in einer Hütte direkt am Strand) haben wir ausgiebigst besucht – und ich staune und staune über die überaus günstigen Preise hier. Bier, Wein und Cocktails gibt es zu (für Singapur-Verhältnisse) unfassbare 3-4 S$ pro Glas oder gar Flasche, die Restaurants sind gut und ebenso bezahlbar.
Dafür, dass Khao Lak nicht soooo touristisch sein soll wie z.B. Phuket selbst, ist hier trotz völliger Nebensaison für mein Empfinden ganz schön viel los. Bereits am Flughafen sind alle Hinweis nicht nur auf Thai und Englisch, sondern auch auf Russisch ausgeschildert, im Hotel höre ich viel Russisch, und auf dem Markt und auf der Dorfstraße werden wir hin und wieder von den Einheimischen auf Deutsch angesprochen. An vielen Geschäften steht außen der Hinweis „Man spricht Deutsch“, die Lokale werben mit „Wiener Schnitzel“ und „kaltem Bier“ um Kundschaft.
Die Thais sind sehr (kinder-)freundlich, manchmal wird Titus das viele Gegurre und Geschäker sichtlich zuviel und er wird sehr einsilbig. Doch er weiß sich durchaus auch Vorteile zu verschaffen! Am ersten Abend kehren wir auf besonderen Wunsch des Juniors in einer Pizzeria ein, wo der kleine Pizzafan direkt zu den Pizzabäckern marschiert, beim Teigkneten helfen darf und am Ende von Kopf bis Fuß mit Mehl bestäubt – und sehr glücklich – ist.
Die gesamte Reisetruppe schleppe ich per Tuktuk in den 8 km entfernten Hauptort; für meine Eltern ist diese rasante Fahrt auf der offenen Pickup-Ladefläche ein echtes Erlebnis, ebenso wie der Genuss einer jungen, frischen Kokosnuss vom erstbesten Straßenstand. Titus dagegen ist ja quasi ein „alter“ Hase und erklärt den Großeltern ganz unbeeindruckt, dass er da schön des öfteren so Auto gefahren sei und dass es die Kokosnüsse hier überall wie Sand am Meer gäbe. Auf dem Markt erstehe ich für uns alle typische Schlabberhosen, und Norman bekommt bei deren Anblick, den ich ihm per Foto natürlich nicht vorenthalte, schier die Krise, denn er hasst solche Hosen. Aber für den Preis hier muss ich einfach zuschlagen, und führe sogleich meine Mama in die Kunst des erfolgreichen Feilschens ein.
Zu guter Letzt schleppe ich alle in einen Tauchshop und buche nach ausgiebiger Beratung eine Zweitages-Tour zu den Similan Islands: inklusive Übernachtung auf dem Boot sowie 6 Tauchgängen! Und auch dieser Ausflug ist günstiger als gedacht, am Mittwoch morgen geht es los. Darauf trinken wir einen Cocktail, während auf der Bar noch ein einsamer kleiner Weihnachtsbaum blinkt. Titus ist völlig erledigt (vom Schwimmen, Muscheln suchen, Sonne und auf dem Markt herumschlendern) und schläft schier auf dem Barhocker ein, nur eine gemeinsame Mal-Session kann ihn halbwegs wachhalten. Er genießt es sehr, dass er hier so eine dreifache Rundum-Betreuung zur Verfügung hat!
2 Replies to “Ab ins Warme: auf nach Khaolak!”
da kann man richtig neidisch werden, weiter so und hG Peter
Lieber Peter, zukünftig kannst Du ja auch die kalten Wintermonate im warmen Thailand verbringen – so wie Tausende andere deutsche Rentner auch!