Tierisch was los

Tierisch was los

Nach den Anstrengungen gestern und der sehr (!) späten (!) Heimkehr schlief die gesamte Familie ausgiebig aus heute morgen, und so entdeckte ich die wunderbare SMS auf meinem Handy erst nach dem Aufstehen:
Dank Übersetzungsprogramm konnte ich dann immerhin herausfinden, dass man sich entschuldigt, dass der Maniküre-Termin im China-Lokal (ich berichtete) leider nicht mehr zustande kommen konnte, freut sich aber auf meinen nächsten Besuch. Wird gemacht!
Gegen halb zwölf scheuchte ich die Herren dann aus dem Apartment, und wir genossen die 40minütige Busfahrt einmal von Süden nach Norden – der Expressbus düste mit sehr wenigen Stops über die Autobahn und unter der schönen Brücke durch, die extra für Tierwanderungen angelegt wurde; statt für Kröten hier aber für Warane, Affen und anderes tropisches Getier.
 Punkt 12 Uhr erreichten wir den Singapurer Zoo, leider nicht alleine, denn am Sonntag machen auch Singapurer einen Familienausflug. Da Titus und ich ja bereits stolze Besitzer von Jahreskarten sind, reihte Norman sich alleine in die unübersichtliche Schlange vor den Kartenschaltern ein, nur um kurz darauf wieder vor uns zu stehen und zu verkünden, dass er nun doch auch eine Jahreskarte kaufen würde, da sich das Ganze beim dritten Besuch innerhalb eines Jahres bereits amortisiert habe. Dann mal los.
 Doch diesmal dauerte die Beschaffung der Jahreskarte leider über eine halbe Stunde, da das Personal chaotisch agierte. Egal, irgendwann waren wir drinnen, ergatterten den letzten Leih-Kinderwagen und marschierten los.
Auch heute war uns das Wetter wieder äußerst hold, die Sonne schien vom blauen Himmel, nur Norman verschwand direkt in der Eisbären-Höhle und wollte gar nicht mehr rauskommen. Erst die freischwingenden Orang-Utans konnten ihn wieder hervorlocken, auch die Aussicht auf Eis rief Begeisterung hervor. 

Wieder schafften wir trotz unseres fast fünfstündigen Besuchs wieder nur 2/3 Drittel, auch auch diesmal faszinierte uns alle das wirklich toll gemachte Reptilienhaus sehr. Außerdem war es schön kühl dort, was vor allem bei Norman zu ungeahnter Begeisterung für Chamäleons und Schlangen führte. Hoffentlich bringt er demnächst nicht noch ein Haustier mit.

Titus spielte den Reiseführer und fläzte dabei lässig im Kinderwagen, mit patschnass geschwitzten Haaren und immerzu irgendetwas essend oder trinkend. Wirklich praktisch sind die überall im Zoo aufgestellten Trinkwasser-Stationen, an denen die eigene Wasserflasche aufgefüllt werden kann. Immer ein klitzekleiner Beitrag zur Müllvermeidung.
Obwohl ich noch gerne die Nasenaffen und die große Voliere besucht hätte, drängelte der Rest der Familie gegen halb sechs zum Aufbruch und verschwand zurück in unserem provisorischen Zuhause direkt im Pool. Ich musste leider feststellen, dass „mein“ Laufband im Fitnessraum besetzt war und beschloss kurzerhand, dass ich ja ebenso gut draußen laufen gehen könnte, schließlich kenne ich mich ja nun schon einigermaßen aus. Bei 32 Grad ein nur mäßig guter Gedanke, und auch die Strecke von der Scotts Road über den 4spurigen Newton-Kreisverkehr, bei dem es noch nicht einmal einen Fußgängerweg geschweige denn eine Möglichkeit zur Überquerung gibt, war nur so halb idyllisch. Die Autos und Busse dröhnten so laut an mir vorbei, dass ich von meinem Krimi-Hörbuch nur die Hälfte verstand. Halb im Abgas-Delirium sehnte ich mich wie verrückt nach meinem wunderschönen Olympiapark… Nach einer guten halben Stunde kam ich mit rotem Kopf und klatschnass zurück und hüpfte direkt auch ins Schwimmbecken.
Aus Knausrigkeit (die Essenspreise im Zoo haben es in sich!) hatte die gesamte Familie außer den eingepackten Stullen fürs Kind und ein bisserl Obst und ein Eis für alle den ganzen Tag über nichts gegessen, und so spielten sich beim sonntäglichen Pastakochen dramatische Szenen in der Küche ab, weil das Kind unbedingt sowohl die noch ungekochten Spaghetti als auch die tiefgekühlten Erbsen einfach so essen wollte. 
Um 21 Uhr war dann endlich Ruhe, Titus schlummerte, ich konnte mich an den Laptop setzen, während Norman sich neben mir mit den Singapurer Strom- und Gasanbietern beschäftigte. Wie gut, dass der „Tatort“ noch Sommerpause hat! 🙂 

2 Replies to “Tierisch was los”

  1. Musste grade sehr schmunzeln: ich kam in Bangkok auch mal auf die Idee, draußen joggen zu gehen, da ich ja unser Viertel schon auf den ausgedehnten Spaziergängen gut erkundet hatte und genauestens wusste, wo welcher Neighborhood-Park ist… nach ca. 40 Minuten Smog, Hitze und Verkehrschaos hab ich mir dann selbst versprochen, nur noch in meinem klimatisierten Gym aufs Laufband zu steigen 😉

    1. Ich weiß ja nicht, wie es in Bangkok war, aber hier joggen tatsächlich wirklich viele Leute draußen. In den letzten zwei Wochen war es auch durchaus machbar von den Temperaturen her, auch nicht wärmer als an einem Juli-Nachmittag in München.
      Sobald mein Radl da ist, werde ich aber mal eher einen Abstecher in den Park machen… 🙂

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