Auf der Suche nach einem neuen Zuhause

Auf der Suche nach einem neuen Zuhause

Erst einmal: vielen Dank an alle lieben Kommentatoren – ich freue mich riesig über Eure Rückmeldungen, das motiviert mich gleich zu neuen Posts!
Am Donnerstag früh muss ich Titus tatsächlich wecken, denn für 10:15 Uhr habe ich ein Uber-Taxi bestellt, und wir fahren gut 20 Minuten in den Norden der Stadt, wir haben dort einen Besichtigungstermin im deutschen Kindergarten. Titus düst dort angekommen sofort auf den Spielplatz und wird sogleich von den umherlaufenden Angestellten auf deutsch angesprochen, wie schön! Eine gute Stunde werden wir über den riesigen Campus geführt – der Kindergarten mitsamt Schule liegt am Hang, oberhalb eines sehr schicken Wohnviertels (der British und der Swiss Club liegen direkt nebenan, darumherum reihen sich große Villen).
Riesige Palmen, Bamusse und tropische Pflanzen wachsen in das Gelände hinein, es fühlt sich fast an, wie im Dschungel zu sein, und uns wird erzählt, dass hier tatsächlich frei lebende Affen tagsüber durch die Bäume toben. Momentan ist aber alles ziemlich ausgestorben, es sind noch Sommerferien. Wir haben Glück und treffen die pädagogische Leiterin des Kindergartens an, die sofort drauflos schwäbelt, herrlich. Wia dahoim.
Leider liegt der ganze Campus eben sehr weit vom Stadtzentrum entfernt, zwar gibt es ab der nächstgelegenen U-Bahn-Station einen Shuttlebus, doch Titus findet die Vorstellung, alleine mit anderen Kindern 5 Minuten Bus fahren zu müssen, noch sehr gruselig. Auch der Jahresbeitrag schreckt ein wenig, liegt er doch bei stattlichen 24.000 S$ (also etwa 17.000 Euro)… Da müssen wir wohl noch ein paar Nächte drüber schlafen.
Mit dem Taxi geht es zurück zur Far East Plaza, wir shoppen nochmal im Supermarkt, holen uns am Obststand im Erdgeschoss noch einen Bananen-Smoothie und machen erst einmal Mittagspause. Titus hängt ein wenig in den Seilen, der Jetlag scheint noch nachzuwirken, und ich kämpfe mit Kopfschmerzen.
Die gute Stunde im Pool am nachmittag hilft aber aus der Lethargie, ich bin erstaunt, wie sehr mein sonst eher vorsichtiges Kind im warmen Wasser umhertobt und juchzt.
Per WhatsApp haben wir mit unserer Maklerin vereinbart, dass sie uns zum ersten Besichtigungstermin abholt. Es bedarf aber mehrerer Telefonate, bis wir uns dann auch wirklich finden, und sofort touchiert sie beim Losfahren den Gehsteig. Norman hatte schon vorgewarnt, dass Charissa sehr chaotisch sei, und tatsächlich verfährt sie sich auf der 1km langen Strecke gleich zweimal. Endlich treffen wir im Hochhaus „Rochelle“ ein, dort wartet Norman schon in der glühenden Hitze auf uns. Auf mehreren Stockwerken schauen wir insgesamt 3 Wohnungen an, die zwar mehr oder minder ähnlich sind vom Schnitt, sich aber in Ausstattung und Lage total unterscheiden: 24. Stock Südseite ist viel zu heiß, 3. Stock Nordseite viel zu dunkel, und 23. Stock Nordseite von der Aussicht her (nur Hochhäuser direkt vor der Nase) auch nicht so sonderlich attraktiv.
Titus düst umher und wählt jedes Zimmer zu „seinem“ neuen Kinderzimmer, jedes Mal will er sofort einziehen und kann nur unter großen Überredungskünsten von Charissa zum Weitergehen bewegt werden.
Weiter geht es zwei Straßen weiter zur „Lincoln Residence“, von außen ein bisschen schicker, in der Tiefgarage stehen hauptsächlich große Limousinen, und die Wohnung im 24. Stock ist schon sehr toll. Vom Balkon aus hat man einen unverstellten Blick ins Grüne bis nach Malaysia, die Zimmer sind recht groß und die Küche auch gut ausgestattet und groß genug. Das ist hier nämlich nicht unbedingt Standard, viele benutzen ihre Küche wohl wirklich kaum zum Kochen, da ja das Essensangebot draußen so gut und günstig ist.
An Standard aber unbedingt dabei ist immer ein extra Bereich für die „maid“, also für die Haushaltshilfe/Putzfrau, die stets ein eigenes Bad und ein eigenes (Vorrats-)Zimmer hat. Auch standardmäßig gehören immer diverse Gemeinschaftsräume dazu, u.a. ein Gym, eine große BBQ-Area, ein 50m-Pool, ein Kinderplanschbecken und ein kleiner Spielplatz.
Als Viertel haben wir uns auf Newton/Novena eingeschossen, das liegt sehr zentral und ist gleich mit zwei U-Bahn-Linien angebunden. Nun müssen wir mal schauen, ob die Maklerin in der Gegend noch mehr anzubieten hat, und sobald wir uns entschieden haben, wird verhandelt. Es gibt recht viel Wohnungsleerstand in der Stadt, und deshalb lässt sich meist noch ein bisserl was am Preis drehen.
Das Kind malt nach den ganzen Wohnungsbesichtigungen
nur noch Hochhäuser…
Zwei Stunden später kommen wir endlich nach Hause, Titus ist ziemlich durch und auch recht verwirrt, weil wir immer noch nicht Umziehen. Immerhin haben wir von unserem Umzugsunternehmen inzwischen per TrackingCode erfahren, dass unser Container pünktlich in Deutschland gestartet ist und per Schiff nun durchs Mittelmeer kreuzt und somit noch absolut im Zeitplan ist. Ein Einzug zum 1.9. ist also möglich!
Nach dem Abendessen fallen wir alle todmüde ins Bett, die dauernden Temperaturumstellungen (drinnen: kühl-kalt, draußen: drückend heiß-feucht) sowie die Zeitumstellung machen uns noch zu schaffen.

5 Replies to “Auf der Suche nach einem neuen Zuhause”

  1. Liebe Mara, und ob, der Balkon ist voll davon!
    @Pierre: heute besichtigen wir einen englischen Kindergarten, mal schauen, wie es dort läuft. Leider sind die Betreuungszeiten dort meist nicht sehr arbeitnehmerfreundlich…

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